Landwirtschaft

82 % der landwirtschaftlichen Flächen werden ackerbaulich genutzt, 18 % sind Grünland. Im Ackerbau dominiert der Anbau von Wintergetreide (Winterwei­zen 70 %). Neben Wintergetreide spielen auch Winterraps, Zuckerrüben und Mais eine deutliche Rolle. Mit Ausnahme des Maises sind die Flächenanteile dieser Kulturen in den letzten zehn Jahren nahezu unverändert. Der Anteil von Mais ist kontinuierlich angestiegen und hat sich im Zeitraum der vergangenen Jahre mit ca. 7 % stabilisiert. Allerdings ist der Anbauanteil von TGG zu TGG unterschiedlich. Insbesondere in Gebieten mit räumlicher Nähe zu Biogasanla­gen war eine steigende Tendenz zu beobachten. Ebenfalls konstant geblieben ist der Anteil von Grünland.

Rund 300 Landwirte bewirtschaften ca. 6.760 ha landwirtschaftliche Fläche in 27 Trinkwassergewinnungsgebieten

Die Landbewirtschaftung in den TGG der Kooperation IG Weser ist weitge­hend geprägt durch eine Bewirtschaftung der ackerbaulich genutzten Flächen. Auf den flachgründigen Standorten dominieren Raps-Getreide-Fruchtfolgen und auf den tiefgründigen Standorten sowohl Raps-Getreide als auch Zucker­rüben/Mais/Kartoffel-Getreide-Fruchtfolgen. Eine für die hiesige Region in­tensivere Viehhaltung beschränkt sich auf die TGG Haarbach, Engern, Heine­kamp und Glessequelle.

Landwirtschaft und Gewässerschutz

Die Gewässerschutzberatung der Betriebe wird vor allem als einzelbetriebliche Beratung ausgeführt. Die Beratung ist für Landwirte der Kooperation IG Weser freiwillig und behandelt inhaltlich alle Themen, die mit dem Grundwasserschutz in Verbindung stehen. Dazu gehören eine grundwasserschutzorientierte Düngeplanung, der Abschluss und die Weiterentwicklung von Freiwilligen Vereinbarungen sowie die Einbindung innovativer Techniken (z.B. emissionsarme Ausbringung organischer Dünger, mechanische Unkrautbekämpfung). Weitere Beratungsinstrumente sind Gruppenberatungen und Rundschreiben. Neben der Beratung werden begleitende Untersuchungen und Versuche durchgeführt (NLWKN 2019).

Förderung der emissionsarmen Gülleausbringung 

Eine bodennahe, verlustarme Gülle-/Gärrestdüngung mittels direkter Einarbeitung oder Schleppschuhtechnik ermöglicht eine effizientere Nährstoffnutzung der organischen Dünger und somit Einsparungen bei der Mineraldüngermenge. Der Wirkungsgrad der organischen Dünger kann so deutlich erhöht werden.

Förderung der mechanischen Unkrautbekämpfung

Die mechanische Unkrautbekämpfung durch den Einsatz innovativer Hacktechnik ist auch im konventionellen Ackerbau in Trinkwassergewinnungsgebieten eine sehr gute Option. So ist eine generelle Minderung des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes möglich.

Für die Umsetzung in die Praxis sind die Landwirte der Kooperation IG Weser aufgeschlossene und vertrauensvolle Partner.

Gruppenberatungen und Feldbegehungen

Themenschwerpunkte der Gruppenberatungen sind der aktuelle Pflanzenschutz­mit­teleinsat­z (Mais-, Raps- und Zuckerrübenherbizide) und die Stickstoff- und Schwe­feldün­gung zu den entsprechenden Kultu­ren. Mit einer gezielten Be­ratung hinsichtlich des Verzichtes auf den Einsatz bestimmter Wirkstoffe, steht weiterhin eine Minimierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln im Fokus. Die Anrechenbarkeit von Stickstoff aus orga­nischen Dün­gern oder aus der Nachlieferung aus Zwischenfrüchten wird re­gel­mäßig disku­tiert und vor­liegende Bo­denanalysen als Grundlage der Dün­ge­emp­fehlungen vor­ge­stellt. Der aktuelle Versorgungszustand der Getreidekulturen wird mit dem N-Tester ermittelt und anschließend werden Möglichkeiten zur Stickstoff-Einsparung aufgezeigt.

Düngerstreuer-Check

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen durch die Düngeverordnung wurde 2017 im Wasserschutzgebiet Hameln-Süd für Landwirte der Kooperation IG Weser ein Düngerstreuer-Check organisiert und in Zusammenarbeit mit den Agrartechnik-Experten der DEULA Nienburg GmbH durchgeführt.

Zunächst wurde der Düngerstreuer auf Verschleiß untersucht, um dann auf dem Feld die Verteilgenauigkeit zu prüfen. Dazu wurde den Landwirten eine auszubringende Düngermenge vorgegeben. Anhand von Streutabellen wurde der Düngerstreuer eingestellt, um dann auf dem Acker ein sogenanntes Streuschalenset zu überfahren. Der Dünger wurde in den in gleichmäßigen Abständen aufgestellten Schalen aufgefangen und anschließend gewogen.

Ziel ist die möglichst gleichmäßige Verteilung des Düngers über die gesamte Arbeitsbreite. Zeigt das Ergebnis eine ungleichmäßige Verteilung des Düngers, müssen Einstellungen am Düngerstreuer vorgenommen werden bis das „Streubild“ optimal ist.

Aktiver Wasserschutz durch eine gleichmäßige Verteilung der Dünger

Die teilnehmenden Landwirte waren sich einig: „Nur wenn der Dünger gleichmäßig verteilt ist, wird er vollständig von den wachsenden Pflanzen verwertet und Auswaschungen ins Grundwasser werden vermieden.“ Neben der verbesserten Nährstoffeffizienz lohnt sich die richtige Düngerstreuer-Einstellung auch finanziell und ist nebenbei positiv für den Wasserschutz!

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